Das erste Gemeinschaftswerk von Robin Schaller und Roman Leykam besticht durch ein eigenwilliges Rhythmusverständnis mit facettenreichen elektronischen Gitarren-Klangmodulationen, mitunter sperrig und spröde, dann wieder spannungsgeladen und harmonisch. Improvisierte, nie voraussehbare Musik, die ein aufmerksames Zuhören verlangt.
Tracks:
1.the shades of the own past (part 1) 5:33, 2.fictive scenario 7:40, 3.ecstacy 5:06, 4.straw fire 7:21, 5.wrap of strangeness 4:47, 6.sound of everyday life 7:27, 7.the inevitable 7:10, 8.submerged city 7:20, 9.unsolvable riddle 5:47, 10.impudence 2:19, 11.dive 4:39, 12.the shades of the own past (part 2) 5:42, 13.fluid magic 5:40;
Recorded and mixed in 2017 in the studio of Robin Schaller and Roman Leykam.
Mastered 2017 in the studio of Frank Meyer.
Produced and performed by Robin Schaller and Roman Leykam.
Photos by Roman Leykam, Artworks by Frank Meyer and Roman Leykam.
6-seitiges DigiPak.
Robin Schaller: beat programming, synths, voice samples.
Roman Leykam: electric git, e-bow git, field recording, voice samples.
Most of the material on this album was recorded without pre-rehearsels as the result of improvisations acted on impulse.
Roman Leykam Biographie
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Pressestimmen:
Es ist ein anspruchsvolles Unterfangen, mit dem kreativen Output des süddeutschen Gitarristen Roman Leykam Schritt halten zu wollen ...
Während die vier CDs Force Fields, Nightfall, Sound Waves of the Present und Interferences unter seiner Beteiligung hier besprochen werden, sitzt der Mann garantiert in seinem Studio und hat bereits drei neue Alben eingespielt.
Diese zufällig hier zusammengefassten Releases geben einen Eindruck von der Bandbreite des Schaffens von Roman Leykam. Allgemein kann man sagen, dass sein synthetisch eingerahmtes Gitarrenspiel immer etwas Entrücktes und Meditatives hat. Kontrollverlust geht anders.
Das Material auf Force Fields stammt bereits aus dem Jahr 2015 und wirkt wie das gestraffte Sequel zu Sound Waves Of The Present aus 2017, das ebenfalls 2015 entstandenes Material enthält. Force Fields besteht aus fließenden und offenen Tracks, die Gitarre und Elektronik zu einem ganz eigenen Sound verbinden. Das kann dann mal krautig und psychedelisch klingen, mal aber auch eher sperrig und schräg. Auf dem Sound Waves-Album wirken die Ecken der Tracks abgerundet und der Sound etwas geschliffener und abgefederter; auf Force Fields gibt es auch viele kurze und prägnante Stücke, die eine Idee kurz exponieren und dann zum Ende kommen.
Die Zusammenarbeit mit dem Labelchef Frank Mark, Nightfall, erinnert von der Klangästhetik stark an einige Phasen bei Jon Hassel. E-Bow artige Sounds und mit dickem Strich gemalte Melodiebögen prägen das Bild. Flächige Synthsounds und zarte Zwischentöne ergänzen die Palette, so dass ein voller, sehr kontemplativer Gesamtsound entsteht, der fast an der Grenze zum New Age ist.
Eine gänzlich andere Seite kommt auf Interferences zum Vorschein, ein Album, das aus nächtlichen Improvsessions mit Robin Schaller hervorgegangen ist. Hier bekommt die Gitarre in Kombination mit pulsierenden elektronischen Rhythmen eine robotische Qualität und einige Nummern scheinen sich sogar auf die zupackende Kraft der EBM zu beziehen. Dystopische Großstadtmusik.
(auf abwegen / Zipo - 10/2018)
... eigenwillig-vertrackte Rhythmen und Grenzen auslotende Experimental-Gitarrensounds ... definitiv keine Kost zum Nebenbeihören.
Der unermüdlich aktive Experimental-E-Gitarren- und Gitarren-Sythesizer-Dompteur Roman Leykam hat sich für sein neues Projekt Interferences mit dem nicht minder experimentierfreudigen Programmierer und Synthi-Klöppler Robin Schaller zusammengetan, um auf 13 Tracks und insgesamt 77 Minuten eigenwillig-vertrackte Rhythmen und Grenzen auslotende Experimental-Gitarrensounds im unverkennbaren Leykam-Improvisations-Mäander-Modus zusammenzubringen. Mitunter geht bei dem einen oder anderen Track aufgrund der Länge schon mal der Songfaden verloren und verirrt sich im Endlos-Loop, so verlangen insbesondere die fünf Siebenminüter "höggschde Konzentration". Sicherlich für Freunde experimenteller, elektronisch gepimpter Gitarrenimprovisationen ein klares "Must Hävle" und wie gewohnt definitv keine Kost zum Nebenbeihören.
(Doppelpunkt / Jürgen Parr - Doppelpunkt/Magazin für Kultur in Nürnberg - Fürth - Erlangen / Apr 2018)
... dem modernen Sound bewusst zuwider komponiert ... durch den experimentellen Ansatz ist Interferences nicht jedermanns Sache, was eine eingeschränkte Hörerschaft zur Folge hat ...
... Für den Mainstream-Hörer klingt das aus Improvisationen geborene Schaffen von Leykam und Schaller somit nicht nach einem Kaufanreiz, denn gerade durch den experimentellen Ansatz ist Interferences nicht jedermanns Sache, was eine eingeschränkte Hörerschaft zur Folge hat. Schuld daran sind hier nicht nur die vielschichtig angelegten Titel, sondern auch die Songlängen, die gerne mal die 7-Minuten-Marke sprengen. Jene können nur dann überzeugen, wenn sie interessant genug gemacht sind, dass sie nicht nur auf dem Album deutlich hervorstechen, sondern auch so gut gefallen, dass man sich von ihnen gerne in Dauerrotation beschallen lässt. Elektro-Jünger mit dem Mut, über den Tellerrand zu blicken, kommen da schon eher auf ihre Kosten und werden während des Hörens einiges an Details entdecken. Es sei denn, es dominieren auf Repeat gestellte Loops, wie etwa im Track 'sound of everyday life'. Bevor sich die Künstler also in ihren Titeln in Endlosschleifen verlieren, wäre es stellenweise besser gewesen, akzentuierter zu komponieren und zu arrangieren. Andernfalls gehen die Loops dem Hörer schnell auf die Nerven oder man hört sich an ihnen satt. Markant sind außerdem die eingesetzten elektronischen Gitarren-Klangmodulationen. Durch sie nehmen die Tracks zuweilen gar orientalische und mehrfach jazzige Züge ('straw fire', 'wrap of strangeness') an. Letztlich fördern sie zudem den chillig-retro-lastigen Gesamteindruck, den Interferences ausstrahlt. Vergleicht man das Album beispielsweise also mit einem ebenfalls elektronisch-instrumentalen Werk wie Unfall des Elektro-Künstlers IAMX, so wird schnell klar, dass diesem modernen Sound bewusst zuwider komponiert wurde. Ein direkter Vergleich macht allerdings auch deutlich, dass eine Konzentration auf rein elektronische Klangkonzepte und -experimente wünschenswerter gewesen wäre, um sowohl zeitgemäßer als auch zugänglicher zu wirken. Aufgrund der Länge und Experimentierfreude und da einige Songs oft zu fragmentarisch bleibend wirken, ist Interferences vielleicht sogar selbst für hartgesottene Label-Fans nur in Etappen hörbar. Wie die oben genannten Kritikpunkte verdeutlichen, hätte es nur weniger Kniffe benötigt, um das Album für eine etwas breitere Hörerschaft attraktiver zu machen. So bleiben 2,5 Sterne als Wertung und der Rat übrig: Mutige vor!
Pro: Je elektronischer und gitarrenärmer, desto besser.
Kontra: Durch die Gitarren-Klangmodulationen hinterlässt das Album einen chillig-retro-lastigen Gesamteindruck, der weder zeitgemäß noch zugänglich wirkt. Repetitive Loops. Nur in Etappen hörbar.
deepground.de / Conny 3/2018
... There are many tracks, that doesn't really differ from previous outputs by Leykam, but the beat programming by Schaller permeates most of the work with many interesting moments ...
Most of the releases from Frank Mark Arts that came into my headphones or amplifiers are (synth or electric) guitar-driven, and focus on long-lasting abstract progressions or meditations with a strong influence of retro synth electronica. This collaboration by Roman Leykam - a "dino" of this independent label - and Robin Schaller - a newcomer in Frank Mark Arts, handling synths and programming beat patterns - succeeds in adding something different to the catalog of this imprint. I wouldn't say this collaboration distinctly put that retro touch aside, as you can easily catch since the listening of the first part of "The Shades of the Own past", the first of the 13 tracks of Interferences, but they forged a more rhythmical album. The 4/4 beat of the opening track I mentioned, for instance, gets dragged by a pumping kindof heartbeat and by other rhythmical grafts as well as by abstract git digressions, which are closer to Asian sonorities, instead of Western ones (a sonic transplant consistent with the contemporay geopòolitical framework?). It seems that most of the material of Interferences "was recorded without pre-rehearsals as the result of improvisations acted on impulse", as highlighted by the words attached to the release, but most of the tracks seem to get built on a static loop, which they inflated through aptly improvised git lines or additional sonic items. There are many tracks (such as "Wrap of Strangeness" or "Unsolvable Riddle"), that doesn't really differ from previous (solo or collaborative) outputs by Leykam, but the beat programming by Schaller permeates most of the work with many interesting moments ("Sound of Everyday Life" or "Submerged City"), even if the whole sonorities keep on resembling tons of outputs coming after many musicians get addicted by the intensive usage of synths like Ensoniq SQ-80 or Roland JD-800...
chaindlk.com / Vito Camarretta 3/2018
vorgestellt in Die digitale Jazz-Zeitung 1/2018
vorgestellt in mix1.de 1/2018 - (6/8 Punkte)
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