Tracks voller Sentimentalität mit explosiven Momenten. Undefinierbare Musik - wie ein Kristall, der mit jeder Bewegung neue Muster und Spiegelungen wirft.
Tracks:
1 Market of Buried Emotions 5:55, 2 Rush Hour 6:13, 3 Lost in Repetition 6:46, 4 Raging Vanity 5:06, 5 The Unsuitable Community 5:27, 6 Room Full of Mirrors 7:28, 7 Artificial Debate 5:15, 8 Feeding the Insatiable 5:01, 9 Undesirable Longings 8:05, 10 Intrinsic Motivation 5:42;
Aufgenommen und Mix 2015 bis 2019 in den Studios von Roman Leykam, Frank Mark und Frank Meyer.
Master 2019 im Studio von Frank Meyer.
Fotografien von Roman Leykam.
Paintings von Roman und Joshua Leykam.
Artwork von Frank Meyer und Roman Leykam.
6-seitiges DigiPak;
Roman Leykam: electric guitar, guitar synthesizer, e-bow guitar
Frank Mark: beat and sample programming
Frank Meyer: electric and electronic bass, electric guitar, synthesizer
Roman Leykam Biographie
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Pressestimmen:
... Hier gibt's keine fein austarierte Melodieläufe mit zarten Pinselstrichen der Romantik, sondern ein buntes, expressionistisch anmutendes Durcheinander von Noten und Klängen, die trotzdem ein hochinteressantes (Klang-)Bild zwischen Jazz, Avantgarde und Experimentierfreude ergeben. ...
Auf einem Flyer zu diesem Album heißt es treffend: "Tracks voller Sentimentalität mit explosiven Momenten. Undefinierbare Musik – wie ein Kristall, der mit jeder Bewegung neue Muster und Spiegelungen wirft."
Gehen wir den klangvollen Spiegelungen dieses Musik-Kristalls einfach mal auf den Grund. Und schon begeben wir uns in eine Welt voller Beats, Samples, Gitarren und Electronics. Welten also, über denen ein BRIAN ENO und ROBERT FRIPP thronen, aber auch der Krautrock von CLUSTER bis NEU! seine ganz eigenen Nischen gefunden hat.
Im Mittelpunkt steht dabei augenscheinlich der experimentelle Gitarrist Roman Leykam, der bereits mehr als 30 Alben veröffentlichte und dabei meist mit seiner Steinberger E-Gitarre zaubert, indem er deren Originalton simultan mit angesteuerten Effekten und Synthesizern kombiniert. Die so entstehenden Soundscapes lassen tatsächlich viele Erinnerungen an FRIPP & ENO aufkommen, allerdings nicht im Ambient, sondern stärker mit Beats kombiniert. Ganz im Gegensatz zu Fripp scheint Leykam dabei auch auf Loops zu verzichten, die so gerne als FRIPPertronics bezeichnet werden. Auch dies erscheint ungewöhnlich – eben eine neue Gattung von atmosphärischem Gitarrenspiel, nennen wir es doch einfach LEYKAMtronics.
Mit Percussion- und Flöten-Klängen, allesamt wie beispielsweise auf dem Album-Opener „Market Of Buried Emotions“ künstlich erzeugt, wird der Musik auf „Utopia“ zugleich noch ein weltmusikalisches Flair verpasst, das ein wenig an die Kollaboration von BRIAN ENO mit DAVID BYRNE erinnert, als die noch ihr Leben im Busch der Geister musikalisch genossen.
FAZIT: "Utopia" von LEYKAM / MARK / MEYER ist für alle Freunde von experimentellen, psychedelischen und dynamischen Ambient-Klängen, die sie aus dem Hause FRIPP & ENO genauso wie von den elektro-ambivalenten NEU!-Krautrock-Zeiten von CLUSTER bis CAN und HARMONIA (oder eben MOEBIUS / ROTHER / ROEDELIUS, aber auch CZUKAY) kennen, eine großartige Entdeckung, die sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Ein farbenfroher Kristall eben, bei dem man genau hinsehen und hinhören sollte!
Thoralf Koß - Chefredakteur musikreviews.de - 3/2021 (11/15 Punkte).
... Auch der nimmermüde und schier endlos-kreative Nürnberger Experimental-E-Gitarren- und Gitarren-Synthesizer-Abenteurer Roman Leykam war extremst fleißig in den letzten Monaten: Er hat gleich drei neue Einspielungen zur assoziativen akustischen Bewußtseinserweivterung im Programm - getreu dem Motto -drei-zwei-eins, was die Anzahl der Musiker angeht: "Utopia" als Trio mit Frank Mark (Programmierung) und Frank Meyer (bass, gitarre, syntis), das zehn Ausflüge zwischen 2015 und 2019 zusammenführt, mystisch-exotisch anmutend, große Emotionen, mit immer neuen Wendungen, Impro- und Variationen, Mustern und Spiegelungen, weniger sphärisch verquirlt, als kraftvoll-treibend mit klarem Elektro-Groove. Und wie gewohnt metaphorisch-hochverdichtet Titelkennungen wie "Market of Buried Emotions", "Lost in Repetition", "Raging Vanity", "Room Full of Mirrors", "Artificial Debate", "Feeding the Insatiable", "Undesirable Longings" oder "Intrinsic Motivation", die wieder, obwohl Instrumentalmusik, herrlich Food for Thought und Interpretationen bieten.
Doppelpunkt / Jürgen Parr - Doppelpunkt/Magazin für Kultur in Nürnberg - Fürth - Erlangen - - Juni /2021.
... Das Trio Leykam/Mark/Meyer hat auf seinem neuesten Album "Utopia" eine fiebrig wirkende Soundkollage abgeliefert, die mal harmonisch dann wieder unterbrochen durch dissonante und jazzige Sounds bestimmt werden. Auch dieses Album muss man sich erst erschließen und sollte in Ruhe und dann aber bei aufgedrehten Boxen genossen werden. Dann nimmt einen die Musik mit auf eine Reise in ungewöhnliche Klangwelten.
... Das Album beginnt mit dem fast sechsminütigen "Market of Buried Emotions". Sanfte Klänge eröffnen dieses erste Stück, das nach nicht ganz einer Minute einen perkussiven Rhythmus bekommt. Sehr harmonisch gehen die Drei hier zu Werke und zaubern ungehörte Klänge, die sie in eine fesselnde Form gießen. Da darf auch das ein oder andere Mal ein schräger Ton mit einfließen. Das macht die Musik nur umso interessanter. Hervorzuheben ist auch das Bassspiel von Frank Meyer, der damit dem Stück einen weiteren, kontinuierlichen Groove verleiht.
Das 6:13minütige ‚Rush Hour" schließt sich, beginnend mit weiten Flächen und Samples, die nach wenigen Momenten von rhythmischen Motiven unterbrochen bzw. unterlegt werden, an. Das klingt sehr homogen und könnte ohne die eingeworfenen - teils dissonant wirkenden Sounds - sehr melodisch klingen. Das ist aber nicht der Ansatz von Leykam/Mark/Meyer, die somit aus den normalen Hörgewohnheiten ausbrechen. Aber das hebt sie auch von anderen Acts ab und lässt den Hörer in bisher ungehörte musikalische Gefilde abtauchen.
Atmosphärisch startet das 6:46minütige "Lost In Repetition", das mit verzerrten Gitarrenlicks auf einer treibenden Rhythmusstruktur wandelt. Auch dieses Stück besitzt einen guten Groove und wirkt in seinen aufgeschichteten Sounds doch hochgradig spannend und wie ein fiebriger Traum.
Das fünfminütige "Raging Vanity" wirkt dagegen teilweise wie ein leicht chaotisches, von Jazzsounds durchzogenes Stück. Immer mal wieder blitzen tolle Gitarrensounds auf, die aber schnell wieder im Soundtrubel verschwinden, während Bass und Schlagwerk das Stück vorantreiben. Die restlichen Stücke gehen die gleiche stilistische Richtung.
musikzirkus-magazin.de - Stephan Schelle, März 2021.
... Leykam, Mark und Meyer haben ein reichhaltiges Klanggeflecht geschaffen, das den Hörer herausfordert und ihm gleichzeitig ein zutiefst lohnendes Erlebnis bietet. Die Verschmelzung von elektrischen und elektronischen Elementen ist nahtlos und die emotionale Bandbreite, die das gesamte Album abdeckt, ist beeindruckend ...
Dylan C. Akalın - jazzandrock.com
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