Das US-Gespann Martin Birke (vocals, drums, keyboards) und Aaron Kinney (keyboards, guitars) zählte mit dem Projekt "Casualty Park" zu den innovativen Vertretern des Minimal-Electronic Dark*.

INMUSIC: Die Stücke auf Eurer CD "Smoke" sind kunstvoll verschachtelt, dunkelgefärbt und zuweilen sogar äußerst tanzbar. Ich würde gerne etwas über Euren künstlerischen Background erfahren!

MARTIN: Ich selbst komme eher aus der Industrial-Jazz-Ecke und habe meine Erfahrungen vorwiegend bei der Umsetzung von Live-Performances gesammelt. Ich spielte die Electronic- und Midi-Percussions im "Sandbox Trio", zusammen mit Dan Panasenko und Chuck Ehlis. Aaron war schon lange, bevor ich ihn kennenlernte, als Audio-Engineer und Produzent tätig. Zudem ist er ein sehr begnadeter Keyboarder. Wir verstehen uns ausgezeichnet.

INMUSIC: In welcher Atmosphäre entstanden die Tracks auf "Smoke"?

MARTIN: Bis auf zwei Stücke habe ich das meiste Material mit Aaron und Dan (Panasenko) Mitte der 90er Jahre geschrieben. Es war ein langwieriger, kreativer Prozeß, bei dem wir die einzelnen Parts nach und nach einfügten. Die Musik entwickelte sich praktisch aus dem Nichts. So gesehen war es ein richtiges Abenteuer.

INMUSIC: Wie würdest du den Stil von "Casualty Park" selbst bezeichnen?

MARTIN: Als ein Netz von elektronisch-akustischen Pop-Schleifen. Ich möchte mir bei den Instrumentalstücken natürlich auch noch ein Quäntchen Improvisationsfreiheit bewahren. Das ist allerdings ziemlich schwer, wenn du programmierst ...

INMUSIC: Die Instrumentals "Fearless" und "Ice" wurden speziell für Tanztheater komponiert. Wo wurden sie aufgeführt?

MARTIN: "Ice" ist Aarons Meisterwerk. Er hat es zu achzig Prozent geschrieben und programmiert. Die beiden Stücke wurden zwischen 1993-94 vom Complexions Dance Theatre weltweit aufgeführt, u.a. auch bei einem Showcase in New York. Das war natürlich eine tolle Sache.

INMUSIC: Wann steht die nächste CD von Casualty Park** an?

MARTIN: Ich denke mal im nächsten Jahr. Es wird von der elektronischen Komponente her unsere härteste Platte werden. Ich hoffe, dass wir nach Veröffentlichung auch in Deutschland touren.

(Interview: Rainer Guérich für das Musikmagazin INMUSIC Nr.8, Jul/Aug 1999)